Wenn in der südenglischen Provinz Supersportwagen, Oldtimer und Formel-1 Rennwagen Bestzeiten in den Asphalt einer privaten Rennstrecke brennen, hat das Festival of Speed bereits Fahrt aufgenommen. Einmal im Jahr finden sich legendäre Rennfahrer, wetterresistente Zuschauer sowie Prominente aller Art in Goodwood ein. Seit 1993 veranstaltet Charles Gordon-Lennox, Earl of March and Kinrara (kurz: Lord March) das legendäre Kurzstreckenrennen in seinem Garten. Neben kreischenden Motoren zwischen Start und Ziel, historischen Gefährten im Fahrerlager und Amüsement auf dem gesamten Gelände, hat TAG Heuer noch einen neuen Chrono aus der Formula 1-Kollektion präsentiert.

Das Goodwood House
Das Goodwood House

Mitten auf dem weitläufigen Areal des Festival of Speed befindet sich das Goodwood House. Von dort sind es nur ein paar Meter bis zur Strecke, deren Begrenzung aus einfachen Heuwürfeln besteht. Auf dem Weg zum Asphalt begegnet man der charakteristischen Goodwood-Skulptur mit befestigten Oldtimern an der Spitze.

Das Goodwood Gelände
Befestigte Oldtimer an der Skulptur vor dem Goodwood House

An den drei Festivaltagen von Freitag bis Sonntag kommen circa 200.000 Besucher auf das inzwischen legendäre Gelände. Seit Jahren ist die Tendenz steigend. Was allerdings die Interaktion solcher Menschenmassen im Zusammenspiel mit typisch englischem Wetter für den Rasen bedeutet, kann sich wohl jeder bildlich vorstellen. Erfahrene Gäste treten mit Gummistiefeln auf, rahmengenähtes Ledersolen-Schuhwerk hat dagegen nach kurzer Zeit seinen Charme verloren.

Goodwood Impressionen
Englisches Wetter: Profis tragen Stiefel

Von London aus sind es ziemlich genau 100 Kilometer bis nach Goodwood, für die allerdings zwei Stunden Fahrzeit veranschlagt werden sollten. Wem das zu lange dauert, der erreicht das Festival of Speed von der Hauptstadt aus mit dem Helikopter deutlich schneller. Vermutlich sind so auch Keanu Reeves, Patrick Dempsey, Derek Bell und Freddie Hunt angereist, im TAG Heuer Drivers Club haben wir sie jedenfalls getroffen. Die Schweizer Uhrenmarke ist zudem seit einigen Jahren offizieller Zeitnehmer des Events.

Keanu Reeves im TAG Heuer Drivers Club
Keanu Reeves im TAG Heuer Drivers Club © TAG Heuer
Hausherr Lord March neben Patrick Dempsey
Der Hausherr Lord March neben Patrick Dempsey © TAG Heuer

TAG Heuer hat das 40. Jubiläum des Formel-1 Gewinns der englischen Racing-Ikone James Hunt genutzt, um auf dem Festival einen neuen Chronographen zu präsentieren: die Formula 1 James Hunt Limited Edition. Der Ausnahmepilot war ein absoluter Rockstar der Formel 1 in den Seventies. Unvergessen bleibt seine ewige Rivalität zu Niki Lauda, die vor drei Jahren in dem Spielfilm „Rush“ thematisiert wurde und ein breites Publikum erreichte.

TAG Heuer Formula 1 James Hunt Limited Edition
Die neue TAG Heuer Formula 1 James Hunt Limited Edition © TAG Heuer

Das Modell ist vorerst für den englischen Markt bestimmt und wird als limitierte Serie von 1.000 Exemplaren verkauft. Die Preise liegen, wie abgebildet mit Nato-Strap, bei ca. 1.150 Euro und mit Edelstahlarmband bei ca. 1.300 Euro. Das Foto der Uhr am Handgelenk von Freddie Hunt (29) wirkt wie aus einer Zeitmaschine. Der Sohn von James Hunt ist heute selbst Rennfahrer und seinem berühmten Vater wie aus dem Gesicht geschnitten.

Freddie Hunt
Freddie Hunt mit der TAG Heuer, die den F1-Erfolg seines Vaters ehrt © TAG Heuer

Auch die Autos, in denen James Hunt früher die Reifen quietschen lies, sind bei TAG Heuer ausgestellt. Zum Beispiel dieser Lotus 59, mit dem Hunt zwischen 1969 und 1970 in der Formel 3 unterwegs war.

Der Lotus 59 von James Hunt
Der Lotus 59 von James Hunt

Vom Drivers Club führt der Weg zur Rennstrecke durch das Fahrerlager der aktiven Teilnehmer. Dort steht alles, was im Rennsport Rang und Namen hat sowie gut und teuer ist. Ein Mekka für Classic-Car-Fans mit Benzin im Blut. Wo sonst sieht man einen so bildhübschen und seltenen Jaguar D-Type „long nose“ von 1956?

Ein schwarzer Jaguar D-Type aus 1959
Ein schwarzer Jaguar D-Type Baujahr 1959

Oder das ikonische BMW 507 Cabriolet von 1957?

Ein BMW 507 aus 1957
Ein BMW 507 von 1957

Zwischen Start und Ziel geht es natürlich vorrangig um Leistung und Geschwindigkeit. Davon haben die beiden nachfolgenden Fahrzeuge reichlich im Gepäck. Dazu gibt’s eine martialische Optik und Kurven zum Verlieben.

Ein BMW 3.0 CSL aka „Batmobil“ aus 1975
Ein BMW 3.0 CSL aka „Batmobil“ von 1975
Der Ferrari 712 aus 1971 mit V12 Motor und 671 PS
Der Ferrari 712 von 1971 mit V12 Motor und 671 PS
Ferrari gefahren von Mario Andretti
Damals gefahren von der Heuer-Ikone Mario Andretti

An der Strecke angekommen merkt man sofort – hier liegt Benzin in der Luft. Ohrenbetäubender Sound, Drehzahlorgien auf der Geraden und der Anblick bedeutsamer Rennwagen in voller Aktion – Autoherz, was willst du mehr?

Der Williams-Renault FW13B mit V10 aus 1990
Der Williams-Renault FW13B mit V10-Motor  von 1990

Beim Festival of Speed sind auch allerhand neue Supersportwagen unterwegs. Neu darf in diesem Zusammenhang durchaus wörtlich genommen werden. So gab der am Freitag Abend der Weltöffentlichkeit präsentierte Mercedes Benz AMG GT R bereits Samstags auf dem Goodwood-Track Vollgas.

Der neue Mercedes Benz AMG GT R
Der neue Mercedes Benz AMG GT R

Wer in der ersten Reihe hinter den Strohwürfeln steht, bekommt das Geschehen hautnah mit und erlebt Gänsehaut-Sound durch die tief röhrenden und schrill schreienden Motoren. Für Motorsport-Fans und Liebhaber historischer Rennwagen ist das Goodwood Festival of Speed ein absolutes Highlight im Kalender. Wer Interesse an Karten hat, kann hier seine Bestellung vornehmen. Für dieses Jahr steht auf dem Festival-Gelände noch das Goodwood Revival vom 9. bis zum 11. September an. Eine Motorsport-Party mit Autos der 40er, 50er und 60er Jahre. Passend zum Thema wird Kleidung im Vintage-Stil vorausgesetzt, und das Kartenkontingent ist bereits fast erschöpft. Frühes Reservieren ist also Pflicht. Wer allerdings einmal in Goodwood gewesen ist, kommt wieder. Denn er weiß, es lohnt sich.

David Schank / Editor Watchlounge.com

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